Chemotherapie bei Hunden und Katzen

Eine Chemotherapie ist die Behandlung von bösartigen Tumoren mit speziellen Medikamenten (Zytostatika; griech. kytos = Zelle; statikos = zum Stehen bringend), die in den Vermehrungszyklus der Tumorzellen eingreifen. Ziel ist es, die Tumorzellen in der Vermehrung zu hindern und ein Absterben der vorhandenen Zellen zu erreichen.

Zytostatika beeinflussen die Zellteilung aller sich schnell teilenden Zellen im Körper. Nicht nur Tumorzellen werden geschädigt, sondern auch gesunde Zellen wie Darm- oder Blutzellen. Diese Eigenschaft der Chemotherapie sorgt für die Nebenwirkungen, die bei Hunden und Katzen allerdings deutlich seltener und geringer auftreten als in der Humanmedizin. Gleichzeitig macht sie regelmäßige Kontrollen des Blutbildes vor der Gabe von Zytostatika erforderlich.

In der Tiermedizin führen wir die Behandlung mit einer Chemotherapie immer mit besonderem Augenmerk auf die Lebensqualität unserer Patienten durch. Wir beraten Sie umfassend und individuell zu den Therapieoptionen für Ihr Tier sowie zu möglichen Begleiterscheinungen.

Verabreichung von Zytostatika

Die Chemotherapie kann als Infusion, Injektion oder Tablette verabreicht werden. Im Unterschied zur Tumorchirurgie und Strahlentherapie stellt die Chemotherapie eine Behandlung des ganzen Körpers dar (systemische Therapie). Die Therapie verläuft in geplanten Zyklen und wird ambulant durchgeführt.
Wie und mit welchen Mitteln wir eine Chemotherapie anraten, hängt von verschiedenen Faktoren ab und wird von uns individuell für jeden Patienten zusammengestellt.
Je nach Art des Tumors setzen wir eine Chemotherapie als alleinige Therapie oder unterstützend im Anschluss an die Tumorentfernung oder Strahlentherapie ein.

Umgang mit Chemo-Patienten

Während der Chemotherapie können Sie den Alltag mit Ihrem Hund oder Ihrer Katze wie gewohnt gestalten. Chemo-Patienten dürfen allen Beschäftigungen nachgehen, die ihnen auch vor der Erkrankung Freude bereitet haben. Der Kontakt zu Artgenossen, auch zu Welpen, ist uneingeschränkt möglich.

Aufgrund der medikamentösen Behandlung kann Ihr Tier während der Chemotherapie über Speichel, Urin, Kot oder Erbrochenes geringe Mengen Zytostatika ausscheiden.
Den Hautkontakt zu Ausscheidungen sollten Sie vermeiden und Handschuhe bei der Entfernung tragen. Das betrifft auch die reguläre Reinigung der Katzentoilette. Vermeiden Sie in dieser Zeit ebenfalls intensives Lecken durch Ihr Tier. Kinder und Schwangere sollten nicht in Kontakt mit Zytostatika kommen.

Weitere Sicherheitshinweise in Bezug auf Zytostatika, die in unserer Tierarztpraxis verpflichtend von allen Mitarbeitern eingehalten werden, finden Sie in den Guidelines des ECVIM-CA.