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Schilddrüsenerkrankung beim Hund

13. März 2020 · VetSpezial

Die Schilddrüse ist ein hormonproduzierendes Organ, dessen Erkrankung vielfältige Symptome hervorrufen kann. Vorrangig bildet die Schilddrüse Thyroxin (T4) und zum kleinen Teil Trijodthyronin (T3), die wichtig für den Körperstoffwechsel sind. Hunde mittelgroßer bis großer Rassen leiden im fortgeschrittenen Alter meist an einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), bei der die Schilddrüse zu wenig Hormone an das Blut abgibt.

Ursachen einer Schilddrüsenunterfunktion beim Hund

Eine häufige Ursache für die Schilddrüsenunterfuktion bei Hunden ist die Entzündung der Schilddrüse, die als lymphozytäre Thyreoiditis bezeichnet wird. Grund kann auch die Zurückbildung der Schilddrüse sein, man spricht hier von einer idiopathischen Atrophie, weil die Ursache dafür ungeklärt ist. Weitere mögliche Ursachen können Schilddrüsen-Tumoren, Jodmangel, Erkrankungen der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) sowie eine angeborene Schilddrüsen-Unterfunktion sein. In allen Fällen ist die Hormonproduktion eingeschränkt und wichtige Stoffwechselfunktionen werden beeinträchtigt.

Symptome und Diagnostik der Schilddrüsenunterfunktion

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Symptome, zu denen eine Hypothyreose bei Hunden führen kann, gestaltet sich die Diagnostik erschwert.

Mögliche Symptome, die auf eine Schilddrüsenerkrankung hindeuten können, sind:

  • Schlechtes und langsames Fellwachstum, selten auch Veränderung der Fellfarbe
  • Haarausfall ohne Juckreiz
  • dünnes, brüchiges, trockenes Fell
  • Hyperpigmentierung
  • vermehrte Schuppenbildung
  • Hautinfektionen
  • Entzündung der Gehörgänge
  • Schwäche/mangelnde Kondition
  • gesteigerter Appetit und Gewichtszunahme
  • Verdauungsstörungen
  • Unregelmäßiger Zyklus/eingeschränkte Fruchtbarkeit
  • Wasseransammlungen (Ödeme) im Kopfbereich

Darüber hinaus wirkt sich die Schilddrüsenunterfunktion bei Hunden auf weitere Organsysteme aus. Häufig ist bei betroffenen Hunden ein erhöhter Cholesterinspiegel nachzuweisen, Anämien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen können auftreten, in seltenen Fällen kommt es zu neurologischen Auffälligkeiten wie Lähmungserscheinungen. Die Hormone der Schilddrüse sind maßgeblich an den Prozessen des Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel beteiligt. Ihr Mangel führt nicht nur zu einer schlechteren Verwertung von Nahrung, sondern hemmt zusätzlich die Produktion der Erythrozyten, was eine Anämie begünstigt.

Diagnostik einer Schilddrüsenerkrankung bei Hunden

Die Diagnostik einer Schilddrüsenerkrankung bei Hunden erfolgt anhand klinischer Symptome und der klinischen Untersuchung sowie eines Schilddrüsenfunktionstests in Form einer Blutuntersuchung.
Bei der Feststellung einer Hypothyreose kann neben dem erhöhten Cholesterinspiegel und der Anzahl der roten Blutkörperchen eine Abklärung mittels Ultraschall sinnvoll sein, um die Diagnose zu untermauern.

Therapie der Hypothyreose beim Hund

Die Schilddrüsenunterfunktion wird bei Hunden medikamentös mit Schilddrüsenhormonen zum Eingeben behandelt. In der Regel stellt sich die Verbesserung des Allgemeinzustandes innerhalb weniger Tage ein. Die Regeneration von Haut und Fell bedarf etwas mehr Geduld. Vier Wochen nach Beginn der Therapie erfolgt eine erste Kontrolluntersuchung, die dann folgend in größeren Abständen von vier bis sechs Monaten stattfindet, um eine dauerhaft auf den Hund abgestimmte Dosierung sicherzustellen.