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Der Hundewelpe zieht ein – 14 Tipps zur Eingewöhnung

30. Januar 2020 · VetSpezial

Der Einzug eines Hundewelpen ist für alle Beteiligten ein lang ersehntes und aufregendes Ereignis. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt für uns Menschen und für unseren kleinen Hund. Mit den folgenden Tipps erleichtern Sie Ihrem Welpen die Eingewöhnung und die ersten Schritte im neuen zu Hause.

1. Gewohnte Gerüche

Der Welpe ist das erste Mal von seiner Mutter und den Geschwistern getrennt. Fragen Sie den Züchter nach einem Tuch oder einer Decke, die Sie mitnehmen dürfen, um ihm die erste Zeit im neuen zu Hause mit gewohnten Gerüchen Sicherheit zu vermitteln.

2. Der sichere Transport

Eine Transportbox ist die sicherste Unterbringung für Ihren Welpen während Fahrt. Bieten Sie ihm vor und bei längeren Fahrten zwischenzeitlich an ruhigen Orten die Möglichkeit sich zu lösen. Denken Sie an einen Napf und Wasser.

3. Die Ankunft im neuen zu Hause

Machen Sie Ihren Hundewelpen mit seinem neuen zu Hause vertraut, indem sie ihm alle Räume zeigen. Lassen Sie ihm Zeit sich umzusehen und seine neue Welt auch mit der Nase zu erkunden.

4. Die welpensichere Umgebung

Im Haushalt können sich einige Gefahren ergeben: Steile Treppen, Gartenteiche, Stromkabel, Medikamente, Reinigungsmittel, Kinderspielzeug und Giftpflanzen sollten für den Hundewelpen unzugänglich sein. Behalten Sie Ihren Welpen im Auge, junge Hunde kauen besonders gerne und können Fremdkörper verschlucken. Bieten Sie ihm Alternativen mit geeignetem Hundespielzeug.

5. Kennenlernen tierischer Mitbewohner

Junge Tiere gewöhnen sich in der Regel recht problemlos an vorhandene Tiere, die bereits im Haushalt leben. Gleichzeitig ist die Akzeptanz der Alteingesessenen Welpen gegenüber höher. Die Zusammenführung sollten Sie dennoch behutsam und unter Aufsicht durchführen.

6. Futter- und Futterumstellung

Junge Hunde benötigen häufiger Nahrung in kleinen Portionen. Ihr Magen ist kleiner als bei ausgewachsenen Hunden und der Energie- und Eiweißbedarf ist aufgrund ihres Wachstums erhöht. Behalten Sie zunächst das Futter und den Fütterungsrhythmus des Züchters bei. Auf die Aufregung des Umzugs kann Ihr Welpe empfindlich reagieren und eine Änderung des Futters kann sich zusätzlichen auf die Verdauung niederschlagen. Stellen Sie sicher, dass ihr Hund in jeder Entwicklungsphase das passende Futter erhält, um gesund aufzuwachsen. Planen Sie für die Futterumstellung mindestens eine Woche ein und führen Sie diese langsam durch, indem sie kleine Mengen des neuen Futters mit dem alten mischen. Steigern Sie den Anteil des neuen Futters nach und nach.

7. Ruheplatz und Schlafphasen

Welpen benötigen viel Schlaf und ruhen um die 20 Stunden täglich. Der Schlaf-Wach-Rhythmus verläuft bei Welpen in häufiger wechselnden Phasen als bei erwachsenen Hunden. Ihr neues Leben ist aufregend und gerade am Anfang stark vom Lernen und vielen neuen Eindrücken geprägt, die sie verarbeiten müssen. Richten Sie einen ruhigen und ungestörten Liegeplatz ein, an den sich Ihr Hund zurückziehen kann. Wichtig ist, dass alle Familienmitglieder (auch Kinder) diese Pausen respektieren.

8. Nehmen Sie sich viel Zeit

Nehmen Sie sich Urlaub und viel Zeit für Ihr neues Familienmitglied. Ein Welpe kann nicht von Beginn an alleine bleiben und braucht seine Bezugsperson in seiner Nähe. Lassen Sie Körperkontakt zu streicheln sie ihren Welpen viel, um ihm die Trennung von seiner Hundefamilie zu erleichtern. Welpen sollten auch nachts nicht alleine schlafen. Falls ihr Hund seinen Platz außerhalb Ihres Schlafzimmers hat, lassen Sie die Tür geöffnet, damit er Sie immer erreichen kann und sich nicht einsam fühlt.

9. Der erste Besuch

Lassen Sie Ihrem Welpen Zeit zur Eingewöhnung, bevor Sie den ersten Besuch einladen. Für Ihren kleinen Hund ist alles neu und zu viele Besucher können ihn schnell überfordern. Empfangen Sie Gäste einzeln an verschiedenen Tagen und nicht in großen Gruppen.

10. Treppen meiden

Das Treppensteigen, insbesondere steile Treppen, sollten Sie mit ihrem Welpen möglichst vermeiden und ihn lieber tragen. Gelenke, Sehnen und Bänder werden dabei belastet. Generell ist das Treppensteigen für Hunde in keinem Alter gesund, aber bei einem Welpen ist der Bewegungsapparat noch nicht ausgewachsen und voll tragfähig, was schnell zur Überlastung führen kann. Gelegentlich können Sie ein paar rutschfeste flache Stufen nehmen, um Ihren Hund grundsätzlich daran zu gewöhnen.

11. Alltag mit Struktur

Aufgrund der kürzeren Wach- und Schlafphasen, sollten Sie die Spaziergänge und Beschäftigung für Ihren Welpen nicht zu lang gestalten. Die Abstände zwischen Lerneinheiten und neuen Eindrücken sollten Sie großzügig bemessen. Ihr Welpe sollte alle wichtigen Außenreize kennenlernen, aber führen Sie ihn nicht an alle auf einmal heran. Schaffen Sie für Gassigänge, Fütterung und Ruhephasen zeitliche Strukturen, die an ihr tägliches Leben angepasst sind, damit Sie den Rhythmus Ihres Hundes frühzeitig auf das weitere Zusammenleben prägen.

12. Stubenreinheit

Es gibt grundsätzliche Zeitpunkte an denen Sie ihrem Welpen ermöglichen sollten sich zu lösen. Dazu gehören nach dem Spielen, Fressen und Schlafen. Am Anfang sollten Sie tagsüber einen Zeitraum von zwei Stunden nicht überschreiten und eine Möglichkeit während der Nacht planen. Manche Welpen sind von Umweltreizen so fasziniert, dass sie vergessen sich draußen zu erleichtern. Suchen Sie gezielt ruhige Plätze mit natürlichem Untergrund und loben Sie für Erfolge.

Beobachten Sie Ihren Hund, je besser Sie sich kennenlernen, desto schneller erkennen Sie, wann er raus muss. Auf dem Weg zur Stubenreinheit wird es einige Missgeschicke geben, bleiben Sie geduldig und entfernen Sie diese gründlich und unkommentiert.

Wie lange Hundewelpen brauchen, um stubenrein zu werden hängt von ihrer individuellen Persönlichkeit ab. Allgemein ist das Thema Stubenreinheit bei den meisten Hunde ab dem vierten bis fünften Lebensmonat abgeschlossen.

13. Erste Kontakte zu Artgenossen

Welpenspielstunden bieten einen guten und gesicherten Rahmen, um Ihrem Hund den ersten Kontakt zu Artgenossen zu ermöglichen und sich mit anderen Besitzern auszutauschen. Anders als in den Spielstunden in der Hundeschule werden Sie auf Spaziergängen mit Ihrem Welpen auch auf erwachsene Hunde treffen. Verlassen Sie sich dabei nicht auf den sogenannten „Welpenschutz“. Die Begegnung mit erwachsenen Artgenossen sollten Sie vorab mit den jeweiligen Besitzern klären und mit wachsamen Augen beobachten. Auch Welpen können in ernste Konflikte mit anderen Hunden geraten. Denn der Welpenschutz existiert nur in der eigenen Familie (Mutter, Vater, Geschwister) für die ersten Lebenswochen. In dem Alter (8-12 Wochen), in denen Welpen klassischerweise bei ihrer Menschenfamilie einziehen, ist der Schutz nicht mehr vorhanden.

14. Der erste Besuch beim Tierarzt

Viele Tierarztpraxen bieten für Welpen einen zwanglosen Besuch im Wartezimmer oder auch Termine zum Kennenlernen ohne Untersuchung an. Weitere Tipps, wie Sie den Tierarztbesuch stressfrei gestalten, finden Sie hier.

Wie lange dauert die Eingewöhnung bei Hundewelpen?

Wie lange die Eingewöhnungsphase dauert ist bei jedem Hund individuell. Im Durchschnitt können Sie von sechs bis acht Wochen ausgehen bis Ihr Welpe sich eingelebt hat. Eingewöhnung ist nicht gleichzusetzen mit Erziehung, dementsprechend bedeutet das Ende der Eingewöhnungszeit nicht, dass bereits alles reibungslos klappt.