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Entspannter Tierarztbesuch mit Hund

11. Oktober 2019 · VetSpezial

Tipps für den stressfreien Tierarztbesuch mit Hund

Der Besuch beim Tierarzt kann für Hunde mit Stress verbunden sein. Ungewohnte Gerüche, unangenehme Vorerfahrungen, fremde Artgenossen – das alles kann den ein oder anderen Vierbeiner an seine Belastungsgrenze bringen und der Gang in die Tierarztpraxis wird zum unliebsamen Unterfangen. – Für Hundebesitzer kein Grund zu verzweifeln, denn es gibt ein paar Tipps, wie wir den Tierarztbesuch für unsere Hunde angenehmer gestalten können.

Mit gutem Beispiel voran: Hunde spiegeln unser Verhalten

Hunde sind hochsensibel, wenn es um die Gefühle ihrer Bezugspersonen geht. Darum gilt für uns als Hundebesitzer immer die Ruhe zu bewahren, damit wir unsere Nervosität oder Sorge nicht auf unsere Tiere übertragen. Das erste Training gilt also uns Menschen, die lernen müssen mit ungewohnten (Stress-)Situationen souverän umzugehen, um ihren Hund zu stärken. Körperkontakt und Streicheleinheiten sind natürlich gestattet, wenn unser Hund sie sucht. Nur von Mitleidsbekundungen im Wartezimmer oder langem Augenkontakt sollten wir absehen.

Übung macht den Meister: Die Untersuchung zu Hause trainieren

Wir können unsere Hunde gut auf die Untersuchung beim Tierarzt vorbereiten, indem wir übliche Abläufe trainieren. Es schadet nicht, hin und wieder in die Ohren zu schauen, Maul und Zähne zu kontrollieren und den Körper abzutasten. Am besten beginnen wir spielerisch mit kurzen Einheiten. Für den Anfang reicht es, zunächst erst mal in ein Ohr zu sehen oder die Leftze sanft einmal hochzuziehen und den Hund zu loben und zu belohnen. Wenn die ersten Übungen problemlos laufen, können die Einheiten etwas länger gestaltet und „Untersuchungen“ kombiniert werden.

Ablenkung und Aufregung: Übungen bei starken Außenreizen

Aufregung ist wohl für viele Hundebesitzer das Stichwort in Zusammenhang mit dem Tierarztbesuch. Unsere Hunde verhalten sich anders als in gewohnter Umgebung, viele sind unruhiger, aufgedrehter und weniger ansprechbar. Wie empfänglich Hunde für Außenreize sind ist nicht zuletzt von Rasse, Alter und Persönlichkeit abhängig. Die Ansprechbarkeit und Zuverlässigkeit bei starken Außenreizen lässt sich trainieren. Wichtig ist es, in kleinen Schritten vorzugehen und die Reize in der Übungssituation kontrollieren und indviduell steigern zu können. Hundeschulen und -trainer bieten hier kompetente Hilfestellung.

Das Ausweichmanöver: Stress vermeiden

Trotz aller Bemühungen und Übung kann es Hunde geben, die Artgenossen im Wartezimmer, der Praxisbetrieb, fremde Menschen und/oder die ungewohnten Gerüche weiterhin in starken Stress oder auch in Aggression versetzen. Diesen unnötigen umgebungsbedingten Stress können wir vermeiden, indem wir mit unseren Vierbeinern bis zur Untersuchung, je nach Witterung, im Auto oder draußen warten.

Gut vorbereitet: Welpen an den Tierarztbesuch gewöhnen

Genau wie wir Menschen lernen Hunde im Kindesalter schneller und nähern sich ungewohnten Umständen in der Regel unbedarft. Je früher wir unsere Hunde mit gewissen Situationen vertraut machen, desto besser können sie sie später bewältigen. Ein Kennenlerntermin ohne Untersuchung oder ein unverbindlicher Besuch im Wartezimmer, lohnt sich dementsprechend mit jungen Hunden.

Weitsicht: Terminvereinbarung, Auslastung und wichtige Geschäfte

Im Vorfeld können wir Stress mit einer Terminvereinbarung vorbeugen, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Wenn es der Gesundheitszustand zulässt, können ein schöner Spaziergang oder ruhige Aktivitäten helfen die Energie vor dem Tierarztbesuch zu senken und damit die Empfänglichkeit für Stress zu reduzieren. Zusätzlich sollten wir unseren Hunden, bevor sie die Praxis betreten, noch mal die Möglichkeit geben sich zu lösen. Mit leerer Blase wartet es sich deutlich geduldiger und entspannter.

Sympathie: Die Wahl des richtigen Tierarztes

Fühlen wir uns in einer Tierarztpraxis nicht wohl oder vertrauen dem Tierarzt nicht, wird unser Hund diese Stimmung aufgreifen. Die Sympathie zwischen allen Beteiligten ist ein wichtiger Faktor, damit unsere Hunde bei ihrem Arzt eine Chance auf Vertrauen und Entspannung haben.