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Das Ende des Homeoffice – Trennungsangst bei Hunden und Katzen

23. August 2021 · VetSpezial

Die Pandemie hat unseren Hunden und Katzen durch die Arbeit im Homeoffice und die Kontaktbeschränkungen besondere Aufmerksamkeit beschert. Viele Tierhalter kehren nun an ihren ursprünglichen Arbeitsplatz zurück und ihre Vierbeiner müssen sich wieder an das längere Alleinsein gewöhnen. Wir haben Tipps gesammelt, wie Sie den Übergang vom Homeoffice zum Arbeitsplatz am besten für Ihr Tier gestalten können und Trennungsangst bei Hunden und Katzen vorbeugen.

Trennungsangst bei Hunden

Hunde sind hochsoziale Wesen, dementsprechend hat die gemeinsame Zeit mit ihren Menschen einen hohen Stellenwert. Sie können sehr sensibel auf die Trennung von ihrer Bezugsperson reagieren.

Ein besonderes Risiko Trennungsangst zu entwickeln haben:

  • ängstliche oder traumatisierte Hunde
  • junge Hunde (insbesondere in der Pubertät)
  • Hunde aus Tierheim/Tierschutz
  • ältere Hunde mit beginnender Demenz
  • Hunde mit chronischen Erkrankungen

Anzeichen für Verlustangst

Die Symptome für Trennungsangst können bei Hunden vielfältig sein. Sie reichen von Winseln, Jaulen und Bellen, über Unsauberkeit bis hin zum Kratzen an Türen oder völliger Zerstörungswut. Allerdings leiden nicht alle Hunde unter Sorge vor dem Alleinsein, bei einigen ist auch die fehlende Kontrolle über die Bezugsperson und der damit verbundene Frust Auslöser für diese Verhaltensweisen. In der Regel können Sie Hunde mit Verlustangst an der Begrüßung erkennen, die zwar überschwänglich ausfällt, aber zugleich deutlich submissiv (unterwürfig) ist.

Tipps für Hunde – Trennungsangst vermeiden

Sie sollten den Wechsel vom Homeoffice zum externen Arbeitsplatz vorbereiten. Verlegen Sie Aktivitäten mit Ihrem Hund auf die Morgen- und Abendstunden, wie an einem regulären Arbeitstag. Stellen Sie Spielzeug oder auch Futterspiele zur selbstständigen Beschäftigung bereit. Üben Sie Ihre Abwesenheit wieder ein, auch wenn Ihr Hund vorher problemlos allein zu Hause geblieben ist. Schaffen Sie tagsüber eine räumliche Trennung, die Sie schrittweise steigern. Schlüsselreize können Sie desensibilisieren, wie z. B. das Schuhe anziehen. Integrieren Sie es in den Alltag ohne letztlich das Haus zu verlassen. Zudem können Sie Pheromonpräparate und leise Musik einsetzen, um die Einsamkeit zu lindern. Für stark von Trennungsangst betroffene Hunde können enge Bodys eine Hilfe sein. Eine Möglichkeit der Betreuung bieten Hundetagesstätten. Achten Sie bei der Auswahl auf kleine und beständige Hundegruppen.

Trennungsangst bei Katzen

Katzen sind sehr individuell, aber auch sie mögen feste Strukturen und Rituale. Sie legen großen Wert auf die Anwesenheit Ihrer Bezugspersonen. Veränderungen sollten bei Katzen generell behutsam vorgenommen werden, um Stress und Ängste zu vermeiden. Oft reagieren Katzen mit Trennungsproblemen mit Unsauberkeit und Aggression.

Tipps für Katzen – Trennungsangst vorbeugen

Passen Sie die Zeiten für die Fütterung und Spieleinheiten auf die Möglichkeiten eines normalen Arbeitstages an. Vermeiden Sie intensive Aufmerksamkeit in den Zeiten, in denen Sie normalerweise nicht zu Hause wären. Zur Beschäftigung während Ihrer Abwesenheit können Sie z. B. mehrere kleine Mahlzeiten in einem Futterautomaten bereitstellen. Sorgen Sie für Unterhaltung mit Klettermöglichkeiten, wie z. B. Kratzbäumen, Plätze an gesicherten Fenstern, einem Fummelbrett und unterschiedlichen Spielzeugen. Schaffen Sie kuschelige Rückzugsmöglichkeiten. Pheromonpräparate und leise Musik können das Wohlbefinden zusätzlich steigern.

Nehmen Sie sich Zeit für die Gewöhnung

Geben Sie Ihrem Tier Zeit für die Umstellung und gewöhnen Sie es schrittweise wieder an das Alleinbleiben. Planen Sie mehr Zeit ein, wenn Sie ihr Tier erst während der Pandemie angeschafft haben und es das Alleinsein noch gar nicht kennt.