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Zeckenbefall im Frühjahr vorbeugen

3. Mai 2018 · VetSpezial

Die Zeckensaison beginnt im Frühjahr mit steigenden Temperaturen. Zecken leben im hohen Gras, in Sträuchern und an den Wegesrändern und warten dort auf einen vorbei laufenden Wirt – zum Beispiel Hunde und Katzen. Haustiere sollten vor Zeckenbefall geschützt werden, da etliche Infektionskrankheiten nicht nur auf das Tier selbst, sondern auch auf den Menschen übertragen werden können.

Wirksamer Schutz vor Zecken für Hund und Katze

Mit Frühlingsbeginn sollten Maßnahmen gegen einen Zeckenbefall ergriffen werden. Am wichtigsten ist die Behandlung mit einem Präparat gegen Zecken – mittlerweile findet man verschiedene Formen wie Tabletten, Spot-Ons und Halsbänder auf dem Markt. Präparate mit repellierendem (abwehrendem) Effekt verhindern den Zeckenbefall des Tieres, während andere Präparate erst kurz nach Biss- und Saugakt ihre abtötende Wirkung entfalten. Zusätzlich ist ein gründliches Absuchen des Hundes und der Katze nach jedem Spaziergang ratsam und anhaftende Zecken sollten direkt, mithilfe einer Zeckenzange, entfernt werden. Viele der erhältlichen Medikamente haben eine zusätzliche Wirkungen gegen Flöhe, Mücken und/oder Würmer. Welche Form der Behandlung für das jeweilige Tier geeignet ist, sollte mit dem behandelnden Tierarzt abgestimmt werden.

Zeckenarten in Deutschland

In Deutschland sind einige Zeckenarten verbreitet, am häufigsten findet man den Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) und die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) auf unseren Haustieren und dem Menschen. Diese beiden Arten bieten gleichzeitig das höchste Infektionspotenzial.

Übertragung von Krankheiten durch Zecken

Bei einem Zeckenbiss gelangen die Krankheitserreger durch die Speicheldrüsen der Zecke in die Blutbahn des Wirtes. Relevante Erkrankungen des Hundes durch Zecken sind Anaplasmose, Babesiose, Ehrlichiose, Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Katzen hingegen erkranken so gut wie gar nicht. Je länger die Zecke auf ihrem Wirt sitzt und Blut saugen kann, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung – teilweise werden die Erreger erst nach bis zu 24 Stunden übertragen.

Trotz aller Sorgfalt und dem Einsatz geeigneter Präparate sind übertragbare Infektionen nicht zu 100% vermeidbar. Wenn Symptome einer möglichen Erkrankung auftreten, Fieber, Teilnahmslosigkeit, Blutungen, Lahmheit oder neurologische Störungen, sollte zeitnah der Rat eines Tierarztes eingeholt werden.

Entwicklungszyklus von Zecken

Die Zecke gehört zu den Spinnentieren, den ausgewachsenen Blutsauger erkennt man an seinen acht Beinen. Aus dem Ei einer Zecke schlüpft die winzige Zeckenlarve, die nur drei Beinpaare besitzt. Nach einer Blutmahlzeit, meist auf kleinen Nagern, entwickelt sich aus der Larve die sogenannte Nymphe, die nach erfolgter Nahrungsaufnahme die Entwicklung zur erwachsenen Zecke vollendet. Um Eier zu legen benötigt die weibliche Zecke eine erneute Blutmahlzeit, anschließend stirbt sie. Männliche Zecken sterben nach der Begattung. Die Spinnentiere können einige Jahre ohne Wirt überleben.